18.7.2024
Lesezeit:
5 Minuten

Kurzsichtigkeit

Die häufigste Fehlsichtigkeit mit steigender Tendenz

Dr. Valéry Vinzent Wittwer

Was bedeutet Kurzsichtigkeit?

Kurzsichtigkeit ist die häufigste Form von Fehlsichtigkeit und betrifft ungefähr 40% der Bevölkerung, Tendenz steigend. Kurzsichtigkeit wird einerseits vererbt und andererseits durch die zunehmende Naharbeit (Smartphone, Tablet, Computer) im Kindesalter verstärkt. Diese Entwicklung kann im Rahmen der Myopiekontrolle mit bestimmten Massnahmen abgebremst werden.

Das kurzsichtige Auge ist typischerweise länger als das Normalsichtige, was den Nachteil mit sich bringt, dass die Lichtstrahlen aus der Ferne nicht auf, sondern vor der Netzhaut gebündelt werden. Das Sehen wird also mit zunehmender Entfernung immer verschwommener. Brennpunkt oder Fokus der Lichtstrahlen, die ins Auge fallen liegt in diesem Fall vor der Netzhaut. Gegenstände in der Nähe können immer noch scharf gesehen werden, die Sehschärfe nimmt jedoch mit zunehmender Distanz ab.

1. Nähe
2. Mittel- oder PC-Distanz
3. Ferne
4. Fokus vor der Netzhaut

Beispiel: Jemand der mit beiden Augen von seiner Nasenspitze bis in 40cm Distanz scharf und weiter entfernt immer unschärfer sieht braucht eine Streulinse von -2.5 Dioptrien. Die physikalische Formel lautet D(Brechkraft)= 1 / f (Brennweite)

Wie kann Kurzsichtigkeit korrigiert werden?

Kurzsichtigkeit kann mit einer Brille Korrigiert werden. Dabei werden sogenannte Streulinsen (Minusgläser) verwendet, je grösser die Kurzsichtigkeit desto höher die Anzahl Dioptrien.

1. Nähe
2. Mittlere- oder PC-Distanz
3. Ferne
4. Brillenglas
5. Korrigierter Fokus auf der Netzhaut

Das Brillenrezept eines Kurzsichtigen könnte wie folgt aussehen:

  • rechtes Auge: Sphäre -2.5 dpt
  • Linkes Auge: Sphäre -2.5 dpt

Alternativ können weiche oder harte Kontaktlinsen angepasst werden.
Augenlaserverfahren ermöglichen Korrekturen bis ca. -6 dpt, grössere Kurzsichitigkeit wird in der Regel mittels sogenannten Phaken Intraokularlinsen (PIOL) behandelt.

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